keyvisual



Home
Wir über uns
Rund um Berstadt
Veranstaltungen
2010
Wartburg
Grenzgang
Lesung in Berstadt
2009
2008
2007
News
Geschichtliches
Wichtiger Hinweis
Interessante Links
Der Vorstand
Satzung
Kontakt
Sitemap

 

 

Schinderhannes: Berüchtigter Räuber mit Wetterauer Rückzugsgebiet

Wölfersheim-Berstadt (sto). Nicht zum Gottesdienst waren am Freitagabend rund 100 Menschen in die Kirche gekommen, sondern zu einem Vortrag über den Schinderhannes. Der Jurist Dr. Mark Scheibe (Hofheim) und Pfarrer Christian Pohl (Beselich) beleuchteten das Leben des Räubers - und das wich von der Idylle des Curd-Jürgens-Films doch stark ab.

 

 

Wurde der 1779 im Hintertaunus geborene Johannes Bückler, den man später aufgrund seiner Lehre Schinderhannes nannte, im Film als Freiheitskämpfer und Beschützer der Armen heroisiert, räumte Dr. Scheibe mit dieser Vorstellung auf: Für ihn ist Bückler nur ein hinterhältiger und brutaler Räuber.

Seinem Lehrherrn im Hunsrück soll er Kalbsfelle und eine Kuhhaut gestohlen haben. Mit einem Gesellen war er dann zwei Jahre als Viehdieb tätig, bevor er in Simmern eingekerkert wurde. Doch gelang ihm die Flucht. Und er setzte sich ins rechtsrheinische Gebiet ab, wo die Kleinstaaterei eine Verfolgung von Straftätern schwierig machte.

Dass der Schinderhannes auch in die Wetterau gelangte, hatte laut Dr. Scheibe zwei Gründe: Im Hunsrück hatte er einen aus Utphe stammenden Kumpan namens Mosebach kennen gelernt, der das Räuberleben verherrlichte. Zudem war der Schwarze Jonas in Södel verheiratet - und der war nicht weniger berüchtigt als der Hannes selbst. Nach der Hinrichtung der beiden am 21. November 1803 in Mainz kehrte Jonas' Frau mit den beiden Kindern in das Wetterauer Heimatdorf zurück.

Mit dem Schwarzen Jonas verübte der Schinderhannes einen Überfall auf den Södeler Juden Abraham. Ansonsten nutzte er die Wetterau als Rückzugsgebiet, in dem er die Beute zu Geld machte. Zur Tarnung betrieb er einen fahrenden Porzellanhandel.

Bei Limburg wurde Bückler verhaftet und in Frankfurt den französischen Behörden in Mainz überstellt, wo er nach eineinhalbjähriger Haft wegen 53 Straftaten hingerichtet wurde. 40 000 Zuschauer sollen damals in der Stadt gewesen sein.

Dr. Mark Scheibe hat die Anzahl der Verbrechen des Hunsrück-Räubers bei rund 130 angesiedelt. Viele weitere Taten würden ihm nachgesagt, aber es habe auch Trittbrettfahrer gegeben, die sich als Schinderhannes bezeichneten, um ihre Opfer einzuschüchtern

 

  Zurück zur vorherigen Seite

 

Top
akd-berstadt.de